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Spielberichte

Ein Endspiel. Zwei Teams. Drei Sieger!

7. Juli 2006, Berlin, Theater am Kurfürstendamm Finale: Kanada - Belgien 27:27
Kanada: Jacob Banigan, Stephen Sim, Derek Flores
Belgien: Jeron Dewulf, Oliver Schalboroeck, Yann van den Branden
Moderation: Christoph Jungmann, Musik: Harry Hawaii, Schiedsrichter: Knut Kalbertodt

Unwetterstürme zogen über Berlin hinweg. Der Kurfürstendamm war überschwemmt, U-Bahn-Tunnel mit Wasser geflutet. Ein Horrorfilm? Nein. Das Vorspiel zum Theatersport-WM-Finale! Die Zuschauer erreichten trotz der Widrigkeiten das ehrvolle Theater am Kurfürstendamm. Etwa 700 Zuschauer sorgten für beste Fan-Stimmung für das live übertragene Endspiel im ZDF Theaterkanal.

Beide Teams zeigten sich in guter Verfassung. Kanada überzeugte gleich zu Beginn mit einer ?Geschichte aus einem Mund?, die in unglaublicher Schnelligkeit und mit fließenden Auswechselungen durchgeführt wurden. Zu Recht erhielt diese Geschichte die Höchstpunktzahl. Aufgrund eines Strukturfehlers (es wurde einmal nicht gleichzeitig gesprochen) zog der souverän agierende Schiedsrichter Knut Kalbertodt einen Punkt ab ? eine Entscheidung mit der er sich nicht allzu viele Freunde bei beiden Fanblocks machte und die am Ende noch gravierende Folgen haben sollte.

Die Belgier konterten ebenfalls mit Komik, Spielschnelligkeit und Einfallsreichtum. Fast immer bewertete das Publikum die Szenen mit 5 Punkten, lediglich einmal pro Team wurden 3 Punkte vergeben und einmal erhielten die Belgier 4 Punkte. Somit stand es nach Ende der 90 regulären Minuten 27:27.

Schiedsrichter und Moderator waren von dieser Situation anscheinend etwas überrascht, obwohl es in Nürnberg beim Halbfinale zwischen Kolumbien und Belgien tags zuvor die gleiche Konstellation gab. Dort wurde die weise, aber zeitintensive Lösung der Auszählung von Stimmkarten (121:116 für Belgien mit vielen Enthaltungen) gewählt. Beim Finale ging es zunächst in die Verlängerung mit zwei 3-Minuten-Szenen. Wieder Unentschieden!

Mit Jacob Banigans Hilfe wurde das Ausscheidungsspiel ?Nicht lachen? für die Entscheidungsfindung herangezogen. Vier Spieler waren ausgeschieden, Jacob Banigan und Jeron Dewulf standen Auge in Auge gegebenüber und da passierte es: Das Publikum lachte! ? Für beide! Wiederum keine Entscheidung!

Ein Münzwurf (früher auch Bestandteil von Fußball-Entscheidungsfindungen nach einer Verlängerung) wurde in Erwägung gezogen. Moderator Christoph Jungmann entschied jedoch auf zwei weitere 1-Minuten-Szenen. Einwortgeschichte (Kanada) gegen Liebesszene (Belgien). Gute Geschichten gegen prägnante Komik. ? Remis!

Jetzt wurde die gerechte Entscheidung getroffen: Zwei Weltmeister! Einigkeit in beiden Fan-Lagern, dass dies eine weise Entscheidung ist. Der dreiteilige Siegerpokal (entworfen von Sonja Tille) wurde zwischen Kanada und Belgien aufgeteilt und der dritte Teil von den Weltmeistern an die Organisatoren übergeben! Es gab wirklich drei Sieger!

Jessica Teterra, Joachim Schulz